Taxi-Gewerbe steht für Neun-Euro-Ticket-Nachfolge bereit

In der Diskussion eines Nachfolgers für das Neun-Euro-Ticket will das Taxi-Gewerbe in Deutschland die Lücke zwischen Bussen und Bahnen für die individuelle Mobilität schließen. „Wir sind heute schon oftmals der einzige Mobilitätsanbieter auf dem Lande, weil kleinere Gemeinden vom Nahverkehr abgekoppelt wurden“, sagte Michael Oppermann, Geschäftsführer des Bundesverbandes Taxi und Mietwagen e.V..

„Der Nachfolger des Neun-Euro-Tickets wird aus Steuermitteln bezahlt. Es wäre höchst ungerecht, alle Menschen an der Finanzierung zu beteiligen, wenn einem Teil von ihnen mangels ÖPNV gar keine günstigen Fahrten angeboten werden können.“ In Berlin-Mitte beispielsweise müsse es keine subventionierten Taxi-Fahrten geben, dafür sei die Mobilität am Stadtrand oft unzureichend. In den Vororten anderer Großstädte sei es das gleiche Bild. „Da kann das Taxi bestens zur Verkehrswende beitragen“, unterstrich Oppermann.

Taxi ist ja bereits Öffentlicher Personennahverkehr, wo es den Linienverkehr ergänzt oder verdichtet, betonte der Geschäftsführer. Bislang gebe es dazu nur punktuelle Lösungen, dies müsse nun flächendeckend geschehen. „Wir haben mit dem Vorschlag bei Bundesverkehrsminister Volker Wissing kürzlich viel Sympathie geerntet. Es macht keinen Sinn, wenn ÖPNV-Betriebe für individuelle Mobilität jetzt parallel zum Taxi-Gewerbe Flotten aufbauen, die nur mit öffentlichen Subventionen in enormer Höhe betrieben werden können. Das Taxi hat in Deutschland 50.000 Fahrzeuge tagtäglich auf der Straße. Und benötigt nur einen Bruchteil der Subventionen, die Busse und Bahnen verschlingen“.

Neben dem regelmäßigen Schienenersatzverkehr für die Deutsche Bahn gebe es viele Beispiele für das erfolgreiche Zusammengehen von Bussen und Bahnen sowie dem Taxi-Gewerbe, sagte Oppermann. Wenn in Freudenstadt und Horb (Baden-Württemberg) auf der nachgefragten Strecke kein Bus oder Bahn verfügbar ist, werden Taxis mit einem kleinen Zuschlag von zwei Euro zum Nahverkehrsticket eingesetzt. In Berlin wird über die Einbindung von Taxiunternehmen in das ÖPNV-System debattiert, um Anreize für die Abschaffung des eigenen Autos zu schaffen.

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