Bund stampft jegliche Förderung für E-Taxis ein – scharfe Kritik vom Verband
Private E-Autos bekommen weiter Zuschüsse, gewerbliche Fahrzeuge mit hoher Laufleistung nicht

Der Bundesverband Taxi und Mietwagen sieht angesichts auslaufender Förderungen für Elektrofahrzeuge die Klimaziele gefährdet und verlangt eine Förderrichtlinie für E-Taxis. „Es ist völlig unverständlich: Ein privater Pkw mit rund 15.000 Kilometer Laufleistung im Jahr wird unterstützt. E-Taxis, die rund 90.000 Kilometer im Jahr fahren, bekommen keinen Cent“, sagte Michael Oppermann, Geschäftsführer des Verbandes. Zum Jahresbeginn 2023 wird die Förderung für E-Fahrzeuge gekürzt, zum 31. August des kommenden Jahres soll die Unterstützung dann nur noch auf Privatpersonen reduziert werden. „Wie sollen in der ohnehin schon sehr angespannten finanziellen Situation mehr Unternehmen auf saubere Fahrzeuge umsteigen, wenn die Bundesregierung die Förderungen dafür einstellt und nur auf Privatpersonen reduziert?“, unterstrich Oppermann. Die Taxi- und Mietwagenunternehmerwüßten durch das Fehlen einer klaren Förderrichtlinie derzeit nicht, welche Autos sie kaufen sollen. Daher werden Investitionen verschoben – und die bisherigen Dieselfahrzeuge fahren weiter.

Der Verband forderte daher Bundesverkehrsminister Volker Wissing auf, sich weiter für die Förderung von Elektromobilität einzusetzen. „Der Minister hatte sich klar positioniert und gerade Taxis und Kurierdienste mit enorm hohen Fahrleistungen vor allem in den Innenstädten mehr Förderung in Aussicht gestellt. Er muss zu seinem Wort stehen!“, forderte Oppermann. Der Bundesverband Taxi und Mietwagen hat mit seinem „Bundesfahrplan E-Taxi‘ aufzeigt, wie die Taxiflotte bis spätestens 2030 ohne Emissionen fahren kann. Ein Kürzung der Förderung sei dabei der falsche Weg.

Neues Mitglied im Bundesverband
Podcast: Wie wird 2023? Gedanken von Herwig Kollar