Demokratie lebt vom Mitmachen, das ist eine Binsenweisheit. Wenn man die Arbeit in den unterschiedlichsten Gremien den anderen überlässt, darf man sich wundern, wenn später nicht alles nach den eigenen Vorstellungen läuft. Aber für das Taxi- und Mietwagengewerbe ist es gerade jetzt immens wichtig, in starken Verbänden organisiert zu sein, so der Appell von BVTM-Präsident Herwig Kollar.

Auf der Jahresversammlung des Landesverbands des Thüringer Verkehrsgewerbes LTV e.V. sagte Kollar, das, was im Güterverkehr in den letzten Jahren passiert ist, ist so eine Art Blaupause für das, was bestimmte Interessenvertreter derzeit in Brüssel auch für den Bereich Personenverkehr umzusetzen versuchen. Wir haben den Anfang mit der Liberalisierung bei Bussen und der Flexibilisierung des Marktes erlebt. Wir haben auch erlebt, welche schädlichen Auswirkungen beim Taxi durch technologische Veränderungen vor sich gegangen sind. Aus einem früher ganz streng begrenzten, lokalen Markt sind auf einmal europaweite Handlungsmöglichkeiten für multinationale Konzerne geworden. Ein erheblicher Anteil der Wertschöpfung in der Taxi- und Mietwagenbranche versuchen andere für sich zu reklamieren – zu Lasten der Unternehmer und Beschäftigten, die in dieser Branche die eigentlichen Beförderungsleistungen erbringen.

Das Gewerbe kämpft seit längerem, um die Rahmenbedingungen für die Branche so zu halten, dass es eine echte Überlebenschance gibt. Auf der nationalen Ebene wurde das Personenbeförderungsgesetz geändert, durchaus mit Erfolg. Aber damit ist das Thema nicht beendet. Jetzt wird auf der europäischen Ebene in Brüssel versucht, genau das zu erreichen, was man in Deutschland auf der nationalen Ebene nicht erreicht hat. Der Kampf geht weiter. „Das muss für alle, die in dem Gewerbe tätig sind, für alle Unternehmer ein Ansporn sein, diesen Versuchen entschieden entgegen zu treten. Als Einzelunternehmer kann man vielleicht noch seinen Bundestagsabgeordneten erreichen. Aber dann ist meist Schluss.“ In Berlin und in Brüssel sind die Verbände aktiv – sie gehen immer wieder zu Anhörungen, sie arbeiten die Stellungnahmen aus, sie führen die Diskussionen und sie sind für diese ganze Arbeit auch entsprechend vernetzt. Wir brauchen starke Verbände, die sich für die Interessen des Gewerbes einsetzen, ob das auf der nationalen Ebene ist oder ob das auf internationaler Ebene ist, betonte Kollar. Sein Appell: Unterstützen Sie die Verbände, werden Sie Mitglied, arbeiten Sie mit!

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